Der Nachfolger von Sascha Schnell steht fest: Der neue Coach des VfR Baumholder kommt vom 1. FC Kaiserslautern
Der künftige Trainer des VfR Baumholder steht fest. In der kommenden Saison wird Benny Früh das Zepter beim derzeitigen Tabellenführer der Fußball-Verbandsliga schwingen und damit die Nachfolge von Sascha Schnell antreten, der vor knapp sechs Wochen angekündigt hatte, sein Amt nach beinahe acht Jahren aufzugeben.
Der Kotrainer des aktuellen Spitzenreiters der Oberliga Süd wird Trainer beim Verbandsliga-Spitzenreiter. Die Trainerentscheidung des VfR Baumholder hat Charme. Benny Früh heißt der Mann, der im Juli den überaus erfolgreichen Sascha Schnell ablösen wird. Früh ist derzeit Kocoach beim 1. FC Kaiserslautern II und geht in dieser Funktion dem Chef-Übungsleiter dieser Mannschaft, Peter Tretter, zur Hand. Seit August 2021 ist Früh beim 1. FC Kaiserslautern tätig. Uwe Scherr, der Leiter des Nachwuchsleistungszentrums des Zweitliga-Aufsteigers, verpflichtete ihn vom pfälzischen Bezirksligisten SG Knopp/Wiesbach.
Als Spieler hat Früh dem SC Idar den Verbandspokal weggeschnappt
Nach einem halben Jahr als Kotrainer der „kleinen“ Roten Teufel in der Oberliga arbeitete er beim FCK als „zweiter Mann“ beim U-17-Bundesligateam, ehe er seit Beginn der laufenden Spielzeit wieder mit Peter Tretter bei den Lauterer Oberliga-Männern coacht. Vor seiner Zeit beim FCK und der SG Wiesbach/Knopp war Früh sechs Jahre lang Spielertrainer beim VfB Reichenbach, den er aus der Bezirks- in die Landesliga führte. Früh war als Spieler ein herausragender Defensivakteur, der sowohl mit dem TuS Hohenecken als auch mit dem SVN Zweibrücken in die Oberliga aufstieg und unter Trainer Peter Rubeck mit den Zweibrückern zweimal den Südwestpokal holte. 2011 übrigens in Rockenhausen gegen den SC Idar-Oberstein. Der 36-Jährige wohnt in Kaiserslautern und erwarb während der Corona-Pandemie die A-Lizenz.
Große Fußstapfen
Die Voraussetzungen, die Früh mitbringt, sind also bestens. Und das ist auch nötig, denn die Fußstapfen, die Sascha Schnell hinterlassen wird, werden groß sein. Unter Schnell ging es mit dem VfR bekanntlich nur bergauf. Anfang September 2015 übernahm er die Baumholderer als Landesliga-Abstiegskandidat und führte sie in seiner Amtszeit bis ans Tor zur Oberliga. Die Rückrunde der laufenden Verbandsligasaison werden Schnell und seine Mannschaft als Tabellenführer mit acht Punkten Vorsprung auf den Zweiten, den TuS Marienborn, und neun Zählern auf den SC Idar-Oberstein (der eine Partie weniger bestritten hat) in Angriff nehmen. „Wir müssen daher zweigleisig planen“, sagt Matthias Dingert, der Fußball-Spartenleiter des VfR Baumholder, und sieht den künftigen Coach daher als starke Lösung. „Benny Früh hat als langjähriger Spieler wie auch als Trainer bereits Erfahrung in den höchsten Amateurklassen gesammelt. Es war uns wichtig, dass unser künftiger Trainer bei einem möglichen Aufstieg die Liga kennt.“ Dingert ist sich zudem sicher, dass Früh als Inhaber der A-Lizenz das notwendige Know-how mitbringe, „um der Mannschaft auch im taktischen Bereich den nötigen Feinschliff zu vermitteln“.
Dingert knüpft Kontakt
Den Kontakt zu Früh hatte Dingert selbst gesucht. „Ich verfüge schon über das Netzwerk, um eine solche Trainersuche und -entscheidung anzugehen“, erklärt er und verrät zudem, dass der VfR mit insgesamt vier Kandidaten im Gespräch war, sich letztlich aber Früh recht rasch als Favorit herauskristallisiert habe. „Man hat schon in den Gesprächen mit ihm gemerkt, dass er für die mögliche neue Aufgabe als hauptverantwortlicher Trainer bei uns, unabhängig von Verbandsoder Oberliga, brennt“, sagt Dingert. Der Spartenleiter nennt weitere Gründe, warum Früh den Zuschlag erhielt: „Er hat beim Nachwuchs eines Zweitligisten gezeigt, dass er gut mit jungen Spielern arbeiten und sie weiterentwickeln kann. Zudem war er als Spielertrainer sechs Jahre beim VfB Reichenbach tätig.“ Den VfB kennt der VfR noch aus Landesligazeiten gut. „Der Verein hat ähnliche Strukturen wie der VfR, ist familiär geführt und lebt vom Zusammenhalt. Er weiß somit, was ihn bei uns erwartet“, erläutert Dingert. Früh selbst freut sich auf seine künftige Aufgabe. Er sagt: „Zur neuen Runde war es mein Ziel, bei einem ambitionierten und gut organisierten Verein als Cheftrainer tätig zu sein. Der VfR ist strukturell gut aufgestellt. Ebenfalls hat die Mannschaft eine sehr gute Qualität.“
Kotrainerfrage noch offen
Ob Früh, ähnlich wie zuletzt Schnell, mit einem spielenden Kotrainer zusammenarbeiten wird, ist noch nicht endgültig geklärt. „Wir entscheiden das rasch in nächster Zeit in Gesprächen mit unserem neuen Trainer“, erklärt Dingert. Klar ist nur, dass die Baumholderer dann einen neuen Kotrainer suchen müsste, denn bekanntlich beendet auch André Thom am Ende dieser Saison sein Engagement beim VfR. Zuvor wollen Thom und der scheidende Chefcoach Sascha Schnell mit ihrer Mannschaft aber alles daran setzen, um den VfR Baumholder zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte eine Etage höher als die höchste Liga des Südwestdeutschen Fußballverbandes zu hieven, um dem neuen Coach Benny Früh die Möglichkeit zu geben, weiter in der Oberliga zu arbeiten.
Text: Sascha Nicolay